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Autor(en):
K. Boehm, M. Fruhnert, F. Haase, M. Koßagk, R. Nowosielski, O. Przybilski
Zusammenfassung:
Was bringt mir am Mond und am Mars bei bemannten Missionen einen Erkenntniszuwachs, der hunderte Milliarden Euro rechtfertigen würde? Alle Voraussetzungen für einen bemannten Flug zum Mond und längeres Verweilen vor Ort sind seit 1969 gelöst. Das gleiche gilt für den Mars. Es gibt vom Standpunkt des Technikers, des Mediziners, des Psychologen u.s.w. kein einziges überwindbares Hindernis, um nicht sofort eine bemannte interplanetare Expedition durchzuführen. Die Raumflugtechnik, auch für eine Tiefraummission (Wohn-Module, Abschirmung, Lander, Roboter?), ist im breiten Bereich vorhanden bzw. können schnell adaptiert werden; die Kommunikation über weite Strecken funktioniert. Warum also am Mond oder Mars "so viel Geld" ausgeben? Es bringt wissenschaftlich definitiv NICHTS! Der Grund müsste schon ein anderes "herausragendes Ziel" sein? Eine regelmäßige Vorlesungsreihe unter raumfahrtinteressierten Studenten an der TU Dresden bringt es an den Tag: Die jungen Leute stellen sich den Herausforderungen von Morgen in Visionen, die sie mittragen würden. Nicht der Mond oder der Mars stehen im Fokus ihrer Interessen, sondern Jupiter und Saturn sind die Planeten, die es zu untersuchen gibt! In mehreren studentischen Arbeiten an der TU Dresden wurde und wird das von Dr. Przybilski so benannte interplanetare Raumflugsystem MACTRA (MAnned Callisto TRAnsfer vehicle) für eine bemannte Jupitermission ausgelegt. Dabei wird davon ausgegangen, dass das Flugsystem am Jupiter verbleibt und die 9 internationalen "Kallistonauten" vorerst nicht zur Erde zurückkehren. Sogar ein neues Trägersystem auf Basis von Ariane 5-Systemen für 40 t Nutzlast auf LEO ist layoutet worden. Im Bearbeitungsverlauf wurde bestimmt, welche grundlegenden Mindestanforderungen am Flugsystem zu erwarten sind. Es war von einer 1000-Tagesmission auszugehen. Dabei sollte die interplanetare Reisezeit Erde-Jupiter 500 Tage betragen und weitere 500 "Verpflegungstage" sind dafür angedacht, auf Kallisto eine funktionierende Selbstversorgung zu installieren. Gleichzeitig würde diese zweite Hälfte "Überlebensfracht" als Notbedarf fungieren, sollte das Einbremsen in den Jupiterorbit nicht ausgeführt werden können und man zur Erde zurückfliegen müsste.
Veranstaltung:
Deutscher Luft- und Raumfahrtkongress 2012, Berlin
Verlag, Ort:
Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt - Lilienthal-Oberth e.V., Bonn, 2012
Medientyp:
Conference Paper
Sprache:
deutsch
Format:
21,0 x 29,7 cm, 8 Seiten
URN:
urn:nbn:de:101:1-201212176759
Stichworte zum Inhalt:
Verfügbarkeit:
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Kommentar:
Veröffentlicht am:
14.12.2012