P.M. Haiduk, C.G. Santel, K.-U. Fuchs, U. Klingauf

Immer wieder kommt es bei leichten Flugzeugen der allgemeinen Luftfahrt zu Kollisionen in der Luft. Die Aufklärung dieser seltenen aber meist fatalen Unfälle wird dadurch erschwert, dass nur selten Flugdatenschreiber verbaut sind. Im Rahmen von Unfallanalysen beschäftigt man sich u. A. mit der Frage, ob die Besatzung das jeweils andere Flugzeug gesehen hätte. Zur Analyse der Erfassungswahrscheinlichkeit eines tatsächlichen Unfalls, der sich in einem spitzen Winkel zwischen den Kollisionskursen ereignete, wurden Versuche im Flugsimulator durchgeführt und mit theoretischen Modellen aus der Literatur verknüpft. Messdaten einer Simulatorstudie mit NB = 17 Besatzungen erfassten die räumlich Aufmerksamkeitsverteilung der Besatzungen bei der Luftraumbeobachtung. Ein Modell zur Schätzung der Erfassungswahrscheinlichkeit konnte auf diesem Weg für Verkehr außerhalb der zehn Uhr und zwei Uhr Position erweitert werden. Diese Ergebnisse bieten die Grundlage für eine Abschätzung der Erfassungswahrscheinlichkeiten bei einer Annäherung mit bekannten Flugbahnen. Im untersuchten Fall war die Geometrie, welche zum Zusammenstoß zweier Motorflugzeuge führte, aus Radardaten bekannt. Somit konnte für die letzten 60 Sekunden vor der Kollision die Wahrscheinlichkeit abgeschätzt werden, mit der die Unfallbesatzungen den jeweiligen Konfliktverkehr registrieren.

56. Fachausschusssitzung Anthropotechnik der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt - Lilienthal-Oberth e.V.

Conference Paper

deutsch

14,8 x 21,0 cm, 15 Seiten

DGLR-Bericht, 2014, 2014-01, Der Mensch zwischen Automatisierung, Kompetenz und Verantwortung; S.77-91; 2014; Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt - Lilienthal-Oberth e.V., Bonn

NA

antropotechnik

Bestellbar

2014