V. Hagemann, A. Kluge, S. Ritzmann

Mit steigender Zuverlässigkeit der Technik wurde Ende der 1970er Jahre in der Aviatik erkannt, dass ein starker Faktor, der zu Unfällen beiträgt, der Mensch selbst ist. Aufgrund dieser Erkenntnis wurden Konzepte wie Cockpit- und Crew Resource Management (CRM) entwickelt und als Team-Trainings eingeführt. Da neben der Aviatik viele weitere Organisationen existieren, die extrem zuverlässig arbeiten müssen, damit es zu keinen Unfällen mit desaströsen Auswirkungen kommt, haben auch andere Hoch-Risiko-Organisationen (HRO) wie bspw. die Medizin, die Feuerwehr oder die Aircraft Maintenance den Nutzen dieser Team- Trainings erkannt und greifen auf sie zurück. Bei einer Übertragung dieser Trainings aus der Aviatik auf andere HROs wird allerdings den unterschiedlichen Arbeitskontexten der jeweiligen HROs und den daraus resultierenden Anforderungen an die Teams häufig nicht Rechnung getragen. Ziel der hier beschriebenen Arbeiten ist es, eine zielgruppenspezifische Übertragung der Trainings zu gewährleisten. Dafür wurde ein selbst entwickeltes Analysetool eingesetzt, welches die Arbeitskontexte analysiert und die unterschiedlichen Anforderungen an die Teams aufzeigt. Die Ergebnisse der Studie an 536 Probanden aus 6 verschiedenen HROs zeigen, dass das Analysetool in Bezug auf 20 Aspekte gut zwischen den unterschiedlichen HROs trennt, aber auch bedeutende Gemeinsamkeiten aufzeigt. Die daraus gewonnenen Ergebnisse werden im Weiteren auf unser selbst entwickeltes CRM-Rahmenmodell angewandt, anhand dessen die Ansatzpunkte für eine Fokussierung in einem maßgeschneiderten CRM-Training aufgezeigt werden.

51. Fachausschusssitzung Anthropotechnik der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt - Lilienthal-Oberth e.V.

Conference Paper

deutsch

14,8 x 21,0 cm, 16 Seiten

DGLR-Bericht, 2009, 2009-02, Kooperative Arbeitsprozesse; S.245-260; 2009; Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt - Lilienthal-Oberth e.V., Bonn

NA

antropotechnik

Bestellbar

2009