A. Sindlinger, U. Klingauf

Synthetische Sichtsysteme (Synthetic Vision Systems - SVS) im Cockpit eines Luftfahrzeuges können das geographische Situationsbewusstsein und die Flugführungsaufgabe des Piloten gerade unter eingeschränkten realen Sichtbedingungen optimal unterstützten. Bei den bekannten Implementierungen wird das synthetische Bild durch die perspektivische Projektion auf eine planare Fläche erzeugt. Dabei werden horizontale Sichtwinkel im Bereich von ca. 30° bis 90° verwendet, was den natürlichen periphären Sichtbereich stark einschränkt. Größere Sichtwinkel führen bei der planaren perspektivischen Projektion zu immer größeren Bildverzerrungen. Die Probleme bei der Darstellung großer Sichtwinkel wurden durch eine nonplanare Projektion gelöst. Dabei wird das Bild auf eine nicht-ebene Bildfläche, z.B. eine Kugelfläche, projiziert. Um diese gekrümmte Fläche auf der ebenen Bildschirmfläche des Anzeigesystems darzustellen, bedarf es einer weiteren Projektion. Hierzu wurden die orthographische-azimutale und die äquidistanteazimutale Projektion realisiert und verglichen. Durch die non-planare Projektion ist es nun möglich, Längenverhältnisse realitätsnah abzubilden und auch große Sichtwinkel sinnvoll darzustellen. Durch die Darstellung großer Sichtwinkel in synthetischen Sichtsystemen können auch Elemente des periphären Sichtbereichs dargestellt werden. Außerdem kann dadurch die Integration von SVS auf Großflächenanzeigen, die momentan Inhalt der Forschung sind, sinnvoll gestaltet werden. Bei Testflügen in einem Forschungssimulator fand die non-planare Projektion starke Akzeptanz unter den teilnehmenden Berufspiloten.

50. Fachausschusssitzung Anthropotechnik der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt - Lilienthal-Oberth e.V.

Conference Paper

deutsch

14,8 x 21,0 cm, 16 Seiten

DGLR-Bericht, 2008, 2008-04, Beiträge der Ergonomie zur Mensch-System-Integration; S.325-340; 2008; Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt - Lilienthal-Oberth e.V., Bonn

NA

antropotechnik

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2008