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Titel:

Astronomie auf Raumstation und Mond - Grenzen und Möglichkeiten

Autor(en):
D. Lemke
Zusammenfassung:
Für astronomische Teleskope im ultravioletten, sichtbaren und infraroten Spektralbereich ist die Raumstation kein bevorzugter Standort Eingeschränkte Sichtbarkeit des Himmels Verschmutzung und Störungen durch Transporte und Bewohner, Platzbeschränkung und unsicherer Zugang sind mögliche Probleme. Ähnlich wie bei der anfangs propagierten Nutzung des Spacelabs ist auch für die Raumstation kein selbsttragendes astronomisches Programm entwickelt worden. Beträchtliche Kostensteigerungen durch hohe Sicherheitsanforderungen machen diese bemannten Plattformen für astronomische Teleskope weniger attraktiv. -) Der Mond als Standort für ein Observatorium schien bei dem intensiven Besuchsprogramm vor 30 Jahren sehr attraktiv: fester Boden, geringe Schwerkraft, keine Atmosphäre, thermisch stabile Bedingungen. Seither hat sich durch die Aufgabe des Mondprogramms für die Astronomie nichts entwickelt. -) Dagegen haben freifliegende Satelliten-Observatorien in den letzten Jahrzehnten stürmische Fortschritte gemacht: sie haben Spiegeldurchmesser von mehreren Metern, erreichten p g , höchste Stabilisierungsgenauigkeiten, können in Formationsflügen große Interferometer aufspannen. Im Lagrange Punkt L2 haben sie eine stabile thermische Umgebung und können passiv auf -230 C gekühlt werden. Auch am Erdboden werden Standorte entwickelt, die, beispielsweise in der Antarktis, fast Weltraum-Qualität erreichen. Sollte in einem neuen Mondprogramm eine zeitweise bemannte Station am lunaren Südpol errichtet werden, gäbe es interessante Projekte der Astronomie: Ein rotierendes Teleskop mit einem flüssigen Spiegel von bis zu 20m Durchmesser kann, in einem Krater aufgestellt, passiv tief gekühlt werden. Im Infraroten könnte damit das junge Universum mit den ersten Galaxien und Sternen viel tiefer durchmustert werden als das mit allen bisher geplanten Weltraum-Observatorien möglich sein wird. Die Mondrückseite wäre ein günstiger Platz für ein einfaches aber großes Radio-Array, um die längsten Wellenlängen zu empfangen. Damit könnte die der Galaxienbildung vorausgehende Strukturbildung im Wasserstoffgas am Ende des "dunklen Zeitalters" nach dem Urknall studiert werden.
Veranstaltung:
17. Raumfahrtkolloquium an der Fachhochschule Aachen, 2004, Aachen
Medientyp:
Conference Presentation
Sprache:
deutsch
Format:
25,4 x 19,05 cm, 16 Seiten
Veröffentlicht:
DGLR-Bericht, 2004, 2004-05, 17. Raumfahrtkolloquium an der Fachhochschule Aachen - Forschung im Weltraum; S.1-16; 2004; Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt - Lilienthal-Oberth e.V., Bonn
Preis:
NA
ISBN:
ISSN:
Kommentar:
in getr. Zählung;
Klassifikation:
Stichworte zum Inhalt:
Verfügbarkeit:
Bibliothek
Veröffentlicht:
2004


Dieses Dokument ist Teil einer übergeordneten Publikation:
17. Raumfahrtkolloquium an der Fachhochschule Aachen - Forschung im Weltraum