O. Mooshage, H. Distelmaier

Mit geänderten politischen und militärischen Rahmenbedingungen für Einsätze sind die Leistungsanforderungen an militärische Führungssysteme deutlich angestiegen. Jedoch werden auch zukünftige Führungssysteme trotz hohen Automatisierungsgrades weiterhin so ausgelegt sein, dass die Verantwortung beim Menschen als Entscheidungsträger verbleibt. Insbesondere die Unterstützung der menschlichen Bedien- und Entscheidungsprozesse durch technische Hilfsmittel erlangt dadurch eine steigende Bedeutung. Es werden Voraussetzungen und Grundlagen für die Auslegung und Implementierung eines wissensbasierten Assistenzsystems für den Teilbereich Anti-Air Warfare bei der Lagebewertung erörtert. Zur Einführung werden anhand eines Beispiels Probleme derzeitiger Führungs- und Waffeneinsatzsysteme aufgezeigt. Im Anschluss wird ein modellgetriebener Ansatz für eine Entscheidungsunterstützung vorgestellt und gegenüber anderen Arbeiten abgegrenzt. Darauf aufbauend werden verschiedene Methoden zur Inferenz, wie Bayes-Netze, Case-Based-Reasoning, klassische boolesche Inferenzmaschinen oder Fuzzy-Logik, vorgestellt und im Hinblick auf ihre Eignung für das angestrebte Konzept beurteilt. Zur empirischen Ermittlung des von den Operateuren angewandten Situations- und Erfahrungswissens wurde eine auf den Plattformen Java und CORBA basierende Experimental- und Testumgebung (ETU) geschaffen. Ziel ist es, mittels der ETU simulierte Szenarien durch Operateure bewerten zu lassen und die entscheidungsrelevanten Situationsattribute empirisch zu erheben.

43. Fachausschusssitzung Anthropotechnik der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt - Lilienthal-Oberth e.V.;

Conference Paper

deutsch

14,8 x 21,0 cm, 18 Seiten

DGLR-Bericht, 2001, 2001-06, Human Factors bei der Entwicklung von Fahrzeugen; S.165-182; 2001; Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt - Lilienthal-Oberth e.V., Bonn

NA

antropotechnik

Bestellbar

2001