R. Ewald

Der Hauptschauplatz bemannter Raumflugmissionen wird für das nächste Jahrzehnt die Internationale Raumstation sein. Deutschland spielte bisher mit der Entsendung von Astronauten auf Missionen mit dem Spacelab oder zu russischen Raumstationen im nationalen oder europäischen Auftrag eine Rolle als Partner mit innovativen Ansätzen zur Nutzung der Labors im All. Wird diese Erfahrung, die sich alles in allem und hauptsächlich durch den Flug von Thomas Reiter auf über 280 Tage im All summiert, ausreichend sein, um die Investitionen in die Internationale Raumstation zu nutzen und der Vorreiterrolle in Europagerecht zu werden? Zwei Dinge werden eine Rolle bei der Entscheidung dieser frage spielen: inwieweit das gesammelte Wissen und die Erfahrungen der Projektteams die Zeit bis zur routinemäßigen Nutzung der Raumstation überdauern können und inwieweit der in Deutschland besonders präsente und im europäischen Team fortgeführte Ansatz, die wissenschaftliche Forschung im Allzu betonen, in den internationalen Crews der Zukunft und ohne eigenständigen Zugang zum Columbus Labor und den anderen Forschungseinrichtungen der ISS gewahrt bleiben kann? Gerade die Möglichkeit zum Vergleich der Missionen der Spacelab Zeit mit den Missionen zur MIR-Station, an denen Deutschland teil hatte, bringt eine gute Ausgangsposition mit sich. Von der Team- und Astronautenauswahl über die Missionsvorbereitung bis zu den Kulturaspekten der Arbeit in einer internationalen Crew habe die letzten Jahre direkt anwendbare Lehren geliefert. Nicht zuletzt durch handwerklich saubere Arbeit haben die deutschen Teams sich Ansehen erworben. Durch die schnelle Anpassungsfähigkeit in sprachlicher und technik-kultureller Hinsicht sind Voraussetzungen für die Raumstationen, die lange nur ihre eigene Umgebung als allgemeingültig ansahen sich erst langsam erarbeitet. Im Vortrag wird anband der aktuellen Missionen der letzten Jahre aufgezeigt, inwieweit die neue Kooperation durchaus schon praktische Konsequenzen bei der Arbeit an Bord hat und wie diese Erfahrung in die Zeit der ISS übernommen werden sollte.

11. Raumfahrt-Kolloquium an der Fachhochschule, Aachen, 26.11.1998

Book Chapter

deutsch

21,0 x 29,7 cm, 3 Seiten

DGLR-Bericht, 1998, 1998-03, 11. Raumfahrt-Kolloquium an der Fachhochschule Aachen - Internationale Raumstation - Konfiguration, Betrieb und Nutzung -; S.183-185; 1998; Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt - Lilienthal-Oberth e.V., Bonn

NA

3 Seiten Aufsatz und 13 Seiten Vortragsfolien

international space station

Bibliothek

1998