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Titel:

Benutzerorientierte Informationsaufbereitung und -darstellung in Kleinflugzeugcockpits

Autor(en):
G. Ardey, R. Blume
Zusammenfassung:
Durch den global steigenden Bedarf an Transport von Menschen und Gütern nimmt auch die Nutzung des Luftraums insbesondere unter wirtschaftlichen Wettbewerbsbedingungen zu. Dies erfordert einen immer differenzierteren Umgang mit dem Luftfahrtgerät für alle Teilnehmer am Luftverkehr (sowohl der kommerziellen Luftfahrt als auch der Allgemeinen Luftfahrt), um ein hohes Maß an Sicherheit und an ökonomischer Güte für alle zu erzielen. Aus dieser Anforderung entsteht unmittelbar der Bedarf nach einer genauen Kenntnis des Systems "Flugzeug" und seiner luftfahrtspezifischen Umwelt (Flugzustand, Navigation, Luftraumstruktur, Luftverkehrssituation). In der historischen Entwicklung wurde man diesem Ziel meist durch eine additive Systemerweiterung gerecht, wodurch ein Komplexitätsgrad hinsichtlich der Bedienung der Luftfahrzeuge erzeugt wurde, der ein immer umfangreicheres Training der Piloten erforderlich machte. Neben diesen Vorgängen haben durch die Entwicklung in der Mikroelektronik in der Avionik große Fortschritte stattgefunden. Besonders in großen Verkehrsflugzeugen und Militärflugzeugen stehen heute leistungsfähige Bordrechner- und Anzeigesysteme zur Verfügung, die eine Vielzahl von Daten unterschiedlichster Sensoren (z.B. Triebwerkssensoren, GPS etc.) aufbereiten und dem Piloten zugänglich machen können. Diese Technologie findet bisher kaum Verbreitung in der Allgemeinen Luftfahrt. Durch die günstige Preisentwicklung und die schnelle technologische Entwicklung ist aber mittlerweile der Einsatz in diesem Bereich möglich. Aufgrund des stark unterschiedlichen Trainingszustands der Piloten der Allgemeinen Luftfahrt muß im Interesse der Sicherheit bei der Integration dieser neuen Technologien in Flugzeuge der Allgemeinen Luftfahrt mit großer Umsicht vorgegangen werden. Besondere Aufmerksamkeit muß der Informationsaufbereitung und -darstellung gelten. Zu diesem Zweck wurde 1996 ein Gemeinschaftsprojekt unter Beteiligung mittelständischer Unternehmen und dem Institut für Flugführung initiiert, das vom Bundesministerium für Wirtschaft (BMWi) über die Deutsche Agentur für Raumfahrtangelegenheiten (DARA) im Rahmen des Luftfahrtforschungsprogramms gefördert wird. Schritte innerhalb des Projektes sind dabei im einzelnen der Entwurf eines Cockpitkonzepts für den Einsatz neuer Informations- und Anzeigetechniken für den Sichtflugbetrieb sowie dessen Umsetzung in einen Erprobungs-/Trainingssimulator und in einen fliegenden Erprobungsträger. Neben der Überarbeitung und dem Neuentwurf von plastischen Bedienelementen steht dabei auch die Schaffung eines Flugzeugüberwachungssystems sowie eines Flugplanungs- und Flugnavigationssystems mit einem situativ variablen Informationsmanagement im Vordergrund. In dem neuen Cockpit werden auf insgesamt drei LC-Displays neben den Flugzustandsgrößen eine umfangreiche Systemüberwachung und ein Navigationsfeld dargestellt. Das Cockpitkonzept ist modular aufgebaut und kann daher auch als Ganzes oder als Teilsystem in eine Vielzahl von Kleinflugzeugen eingerüstet werden. Das Cockpitkonzept entlastet den Piloten durch eine intelligente Informationsreduzierung und die Aktivierung intuitiver Wahrnehmungsprozesse in Verbindung mit natürlichen Verhaltensweisen des Menschen und trägt so zur Erhöhung der Sicherheit in der Luftfahrt bei.
Veranstaltung:
39. Fachausschusssitzung Anthropotechnik der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt - Lilienthal-Oberth e.V.
Medientyp:
Conference Paper
Sprache:
deutsch
Format:
14,8 x 21,0 cm, 16 Seiten
Veröffentlicht:
DGLR-Bericht, 1997, 1997-02, Menschliche Zuverlässigkeit, Beanspruchung und benutzerzentrierte Automatisierung; S.53-68; 1997; Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt - Lilienthal-Oberth e.V., Bonn
Preis:
NA
ISBN:
ISSN:
Kommentar:
Klassifikation:
Stichworte zum Inhalt:
anthropotechnik
Verfügbarkeit:
Bestellbar
Veröffentlicht:
1997


Dieses Dokument ist Teil einer übergeordneten Publikation:
Menschliche Zuverlässigkeit, Beanspruchung und benutzerzentrierte Automatisierung