J. Stilla

Tragflügel zukünftiger Überschallverkehrsflugzeuge (Supersonic Commercial Transport, SCT) haben, wenn konventionell entworfen, überwiegend abgerundete Unterschallvorderkanten (UVK). Der Vorteil der runden UVK besteht in der durch die Umströmung entstehende, widerstandsreduzierende Saugkraft. Bezüglich Laminarisierung sind jedoch Nachteile denkbar, da Transition an der Anlegelinie als auch Querströmungsinstabilitäten umso schwerer beherrschbar sind, je größer die Vorderkantenpfeilung cp ist (z.B. [phi]>60° für UVK bei Ma[infinity]=2). Dies gilt umso mehr, wenn man bedenkt, daß realistische Reynoldszahlen für SCT im Reiseflug von der Größenordnung 200x10^6 sind. Vom Standpunkt der Laminarhaltung ist es daher sinnvoll, alternative Konzepte zu untersuchen. Diesbezüglich ist ein Flügel mit scharfer Überschallvorderkante (ÜVK) denkbar. Da die Vorderkante (VK) im Auslegungspunkt nicht umströmt wird, entfällt zwar die Saugkraft, die Transitionsproblematik an einer Anlegelinie besteht jedoch ebenfalls nicht. Querströmung an der VK kann prinzipiell als Folge viskoser Wechselwirkung und VK-Pfeilung entstehen. Inwieweit die Querströmung Instabilitäten hervorbringt, ist an dieser Stelle zu untersuchen. Weiterhin sollen Hinweise für die Auslegung eines Transitionsexperimentes im OLR-Windkanal TWG (Transonic Windtunnel Göttingen) erarbeitet werden. Die dieser Arbeit zugrunde liegenden Untersuchungen zeigen unter anderem, daß die Querströmungsinstabilität im Falle einer für Ma[infinity]=3. nach dem Wellenreiterprinzip entworfenen Prinzipkonfiguration eines Tragflügels mit scharfer ÜVK auch für Pfeilwinkel jenseits von [phi]=50° vollständig gedämpft ist.

9. DGLR-Fach-Symposium, Erlangen, 1994

Conference Paper

deutsch

21,0 x 29,7 cm, 6 Seiten

DGLR-Bericht, 1994, 1994-04, Strömungen mit Ablösung; S.210-215; 1994; Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt - Lilienthal-Oberth e.V., Bonn

NA

aerodynamics, boundary layer transition, laminar flow

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1994