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Autor(en):
S. Gubernatis, R. Freitas
Zusammenfassung:
Die Ansätze der vernetzten Fertigung zielen auf eine kosten- sowie ressourceneffiziente Produktion. Dies deckt sich mit den Zielen der industriellen Hubschrauberproduktion, dennoch sind in der Praxis bislang kaum Beispiele für Umsetzungen zu finden. Eine Ursache hierfür liegt in den produktspezifischen Randbedingungen der Hubschrauberindustrie, welche eine wirtschaftlich sinnvolle Umsetzung von vernetzten Produktionslinien erschweren. Hohe Automatisierungsgrade und fertigungsoptimiertes Design sind übliche Ausprägungen in vernetzten Produktionslinien. Bei den klassischen Entwicklungsabläufen in der Hubschrauberindustrie ist das Design hingegen üblicherweise durch die Leistungsanforderungen des Systems oder des Bauteils dominiert. Programm- und bauteilspezifische Designlösungen, in denen Fertigungshürden häufig nicht ganz vermieden werden können, sind die Folge. Die geringen Stückzahlen der Hubschrauberindustrie verhindern, dass automatisierte Fertigungslinien für spezifische Einzelbauteile wirtschaftlich aufgebaut werden können. Auch die Nutzung von bestehenden Produktionsanlagen muss bei der Einrichtung neuer Herstellungsketten berücksichtigt werden. Lange Produktlebenszyklen und schwankende Produktionszahlen verlangen zudem nach einer agilen Produktion mit der Möglichkeit, Auslastungen zwischen verschiedenen Programmen zu verschieben, ohne an Effizienz einzubüßen. Eine vernetzte Produktionslinie muss daher ermöglichen, dass verschiedenartige Bauteile mit geringen Einrichtaufwänden gefertigt und dass auch teilautomatisierte oder manuelle Prozessschritte eingebunden werden können. Als vernetzte Fertigung wird hier verstanden, dass die Informationen des Prozessablaufs, der Bauteile und der Fertigungsanlagen zentral verfügbar sind und der Fertigungsprozess mit Hilfe dieser Informationen gesteuert wird. Im LuFo V-1 Forschungsprojekt IPro - Integrierte Gesamtprozesskette für Hubschrauber-Oberdeckstrukturen in CfK - werden hierzu einige Lösungsansätze verfolgt und hier vorgestellt. Eine modulare Prozesskette für die CfK-Fertigung in RTM-Technologie wird mit einer übergeordneten Prozesssteuerung verbunden, welche die Ansteuerung der flexiblen Einzelprozessschritte in frei definierbarer Reihenfolge und eine Einbindung manueller Prozesse ermöglicht. Die Adaption und Übertragung von bauteilspezifischen Maschinenprogrammen durch die übergeordnete Prozesssteuerung ermöglicht, dass Prozessoptimierungen wie eine Verschnittminimierung auftragsspezifisch erfolgt und gesammelte Daten aus Inspektionsschritten berücksichtigt. Die Flexibilität der Einzelprozessschritte und der Steuerung ermöglicht die programmübergreifende Nutzung der Produktionslinie.
Veranstaltung:
Deutscher Luft- und Raumfahrtkongress 2015, Rostock
Verlag, Ort:
Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt - Lilienthal-Oberth e.V., Bonn, 2015
Medientyp:
Conference Paper
Sprache:
deutsch
Format:
21,0 x 29,7 cm, 8 Seiten
URN:
urn:nbn:de:101:1-201510233155
Stichworte zum Inhalt:
Produktion Faserverbund, Vernetzte Produktion
Verfügbarkeit:
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Kommentar:
Veröffentlicht am:
23.10.2015