G. Kuers

Eine notwendige Voraussetzung fur die erfolgreiche Ultrarot-Ortung von Flugzeugen mit Strahlantrieb ist die genaue Kenntnis der Eigenschaften der Ultrarotstrahlung, die vom Flugzeug und dem Abgasstrahl emittiert wird. Es wurden Untersuchungen vor allem an unverkleideten Strahltriebwerken durchgefuhrt. Dabei stand das Interesse, Aufschlusse uber die Richtcharakteristik und die spektrale Verteilung der Strahlung zu erhalten, im Vordergrund. Fur die Durchfuhrung der Messungen stand eine Cassegrain-Optik zur Verfugung, deren parabolischer Hauptspiegel 250 mm Durchmesser und eine Brennweite von 110 mm besitzt. Hauptund hyperbolischer Fangspiegel tragen eine vergutete Aluminiumverspiegelung. Es wurde ferner eine Strahlungsmesanlage der Physikalisch-Technischen Werkstatten benutzt, die aus einem hochempfindlichen Wechsellichtthermoelement und einem Mesverstarker geringer Bandbreite besteht. Zur Aufnahme von Spektrogrammen konnte ein Monochromator der Firma Leiss in den Strahlengang eingeschaltet werden, der nach Bedarf wahlweise mit einem Steinsalz- oder einem Lithiumfluorid-Prisma ausgerustet wurde. Ein Schreiber der Firma Hellige diente zur Aufzeichnung der Spektrogramme. Die Messungen zeitigten im einzelnen folgende Ergebnisse: Die Ultrarotstrahlung geht sowohl von heisen Triebwerksteilen als auch vom Gasstrahl aus. Wahrend die Strahlung des Triebwerks naherungsweise das Plancksche Strahlungsgesetz befolgt, handelt es sich bei der Emission des Gasstrahls im wesentlichen um diskrete Emissionsbanden der Kohlendioxyd- und Wasserdampfmolekule mit einem ausgepragten Maximum in der Kohlendioxydbande bei 4,25 µ. Die Strahlungsleistung andert sich stark mit der statischen Temperatur. Ihre Abhangigkeit von der Gasstrahltemperatur wurde fur die Emissionsmaxima der Wasserdampfbande bei 2,6 µ und der Kohlendioxydbande bei 4,25 µ naher untersucht. Der Kern des Strahles ist von einer kalteren Gasschicht umgeben, deren Absorption im Bereich der Wasserdampfbande bei 2,6 µ und im Bereich der Kohlendioxydbande bei 4,25 µ nachgewiesen werden konnte. Eine Abhangigkeit der Absorption von der statischen Gastemperatur lies sich innerhalb des untersuchten Temperaturintervalls von 430 °C bis 490 °C nicht feststellen.

WGL-Tagung 1961, Freiburg im Breisgau

Conference Paper

deutsch

A4, 4 Seiten

Jahrbuch der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt, 1961, Jahrbuch der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt; S.378-381; 1962; Braunschweig : Vieweg

NA

Das Dokument enthält eine zusätzliche Seite über die anschließende Diskussion

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1962