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Titel:

Raumfahrtmedizin als biophysikalisches und anthropotechnisches Forschungsproblem

Autor(en):
E.H. Graul
Zusammenfassung:
Während inzwischen nach dem erfolgreichen 24stündigen Satellitenflug Titows der interplanetare bemannte Raumflug in greifbare Nähe gerückt ist, gehören Raketentechnik und Raumfahrt in Deutschland immer noch zu den vernachlässigten Gebieten der Forschung. Zweck des Vortrages ist es, vor allem deutlich zu machen, daß bis auf wenige Faktoren (z.B. Schwerelosigkeit) die meistert Probleme der Raumfahrtmedizin unter simulierten, ?raumäquivalenten" Bedingungen im Laboratorium untersucht werden können, wobei im Vergleich zu den technischen Problemen der Raumfahrt die dazu erforderlichen finanziellen Mittel geradezu bescheiden anmuten. Auch deshalb hat die deutsche Forschung auf dem Gebiet der Raumfahrtmedizin und Biologie mit am ehesten Aussicht, den internationalen Forschungsstand auf diesem Sektor zu erreichen. Im Vortrag werden vor allem die biophysikalischen (z.B. Wirkung der Komponenten kosmischer Strahlung) und physiologischen (z.B. Sauerstoffversorgung und Ernährung) Probleme des länger dauernden, interplanetaren Fluges zur Diskussion gestellt. Weiterhin werden die hieraus resultierenden anthropotechnischen Gesichtspunkte erörtert. Der Konstrukteur von Raumfahrzeugen und der Raketentechniker müssen mit dem Raumfahrtmediziner eng zusammenarbeiten. Der Konstrukteur muß einerseits die Mindestforderungen des Mediziners zur Aufrechterhaltung der physischen und psychischen Funktion des Organismus kennen, während auf der anderen Seite der Mediziner in der Lage sein sollte, die jeweiligen technischen Möglichkeiten in der Konstruktion bemannter Raumfahrzeuge richtig zu beurteilen. Die richtige Abschätzung des Gefahrenrisikos (z.B. Meteoriten, Van Allenscher Strahlengürtel) für den Astronauten ist eine conditio sine qua non der erfolgreich bemannten Raumfahrt. Der "Raumfahrtmediziner" ist nur denkbar, wenn er außer medizinischem Wissen und Können eine gut fundierte naturwissenschaftliche Ausbildung (vor allem in Physik, Biophysik, Chemie, Biochemie) besitzt.
Veranstaltung:
WGL-Tagung 1961, Freiburg im Breisgau
Medientyp:
Conference Paper
Sprache:
deutsch
Format:
A4, 10 Seiten
Veröffentlicht:
Jahrbuch der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt, 1961, Jahrbuch der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt; S.145-154; 1962; Braunschweig : Vieweg
Preis:
NA
ISBN:
ISSN:
Kommentar:
Klassifikation:
Stichworte zum Inhalt:
Verfügbarkeit:
Bestellbar
Veröffentlicht:
1962


Dieses Dokument ist Teil einer übergeordneten Publikation:
Jahrbuch der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt 1961