W. Braun

Da es technisch nicht möglich ist, absolute Sicherheit gegen das Auftreten eines Bruches zu garantieren, wäre es wissenschaftlich. exakter, in den Bauvorschriften statt eines Sicherheitsfaktors gegenüber Bruch eine zahlenmäßig angegebene geringe Bruchwahrscheinlichkeit zu fordern. Der Zahlenwert der zulässigen Bruchwahrscheinlichkeit wird diskutiert und abhängig von der vorgesehenen Startzahl und der Anzahl der vorhandenen kritischen Bauelemente vorgeschlagen. Für die statische Festigkeit sind die zur Bruchwahrscheinlichkeit beitragenden Anteile die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer extrem hohen Last und die Wahrscheinlichkeit des Vorkommens eines Bauteils mit extrem niedriger Festigkeit. Der augenblickliche Zustand des statischen Festigkeitsnachweises mit Sicherheitsfaktor gegen Bruch läßt sich mit einer Forderung in diesem Sinne vereinbaren. Bei dem heutzutage ebenso wichtigen Nachweis ausreichender Ermüdungsfestigkeit sind Forderungen für Nachweise mit Sicherheitsfaktor so schwierig aufzustellen, daß man auf die Wahrscheinlichkeitsforderung zurückgreifen muß. Es werden die grundsätzlichen und einige spezielle Schwierigkeiten aufgezeigt, die sich beim praktischen Nachweis einer bestimmten Wahrscheinlichkeit für Bruch im Betrieb ergeben. Besonders wird darauf eingegangen, daß auch beim Nachweis unter Zulassung eines ersten erträglichen Bruches (fail-safe) die Wahrscheinlichkeitsforderung erfüllt sein muß. Bei der Diskussion dieses Nachweises ergeben sich einige Erkenntnisse, die die augenblicklichen Bauvorschriften unzureichend erscheinen lassen. Vollständige Umstellung der Vorschriften auf Wahrscheinlichkeitsforderungen erscheint noch verfrüht, jedoch wird ein vorläufiger Kompromiß vorgeschlagen,

WGL-Tagung, Köln, 1960

Conference Paper

deutsch

21,0 x 29,7 cm, 6 Seiten

Jahrbuch der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt, 1960; S.369-374; 1960; Braunschweig : Vieweg

NA

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1961