G. Petit

Die flugmechanischen Eigenschaften der Flugmaschinen bieten ein so umfassendes Forschungsgebiet, daß man es im Rahmen eines Einzelvortrages nicht in seiner Gesamtheit behandeln kann. Der Vortrag beschränkt sich daher auf einige Aspekte, die sich aus der augenblicklichen Entwicklung der Flugversuchstechnik ergeben. Diese Entwicklung ist durch eine Anzahl von Notwendigkeiten bedingt, von denen vor allem die folgenden zu nennen sind: Die Notwendigkeit, ein Maximum von Angaben in einem Minimum an Flugstunden zu sammeln; die Tatsache, daß die untersuchten Flugbedingungen weiter verbessert werden können, wenn man bei den Versuchen das dynamische Verhalten berücksichtigt; die komplizierte Zusammensetzung der Werkstoffe, durch die sich für viele Ausrüstungsteile Probleme hinsichtlich der Angleichung ergeben. Diese Überlegungen erfordern den Einsatz neuer Versuchsverfahren, neuer Geräte und neuer Auswertungsverfahren. Obwohl auf dem Gebiet der Prüfung der Flugleistungen bedeutende Fortschritte erzielt wurden, befaßt sich der vorliegende Bericht mehr mit der Entwicklung der Versuchsverfahren zur Verbesserung der Flugeigenschaften und besonders mit einer Einführung in die Versuchstechnik. Diese Technik stützt sich auf die sogenannten "harmonischen" Methoden, die aus der Theorie der Servomechanismen stammen. Die Methoden wurden ursprünglich entwickelt, um eine quantitative Analyse des dynamischen Verhaltens eines Flugzeugs durch das Aufzeichnen von Kurven zu ermöglichen, die Frequenzgänge darstellen. Sie haben sich bald für die Untersuchung der Kopplungs- und Angleichungsprobleme (Steuerungen, Servosteuerungen, selbsttätige Steuerungen, automatische Flugregelung, Flugregelung durch den Menschen) als wertvoll erwiesen. Es werden konkrete Beispiele gegeben (über einen lnterzeptor gesteuerte Instabilität, Anpassung der selbsttätigen Steuerung über einen Interzeptor, Steuerung von Hubschraubern durch den Piloten, Anpassung eines Autopiloten für einen Hubschrauber). Die Versuchsverfahren zur Ermittlung der Frequenzgänge von Flugmaschinen, die erforderliche Ausrüstung, die Meßgeräte sowie die angewandten Auswertungsmethoden werden erläutert. Das Problem, die Ergebnisse auszuwerten, wird immer kritischer und stellt sich oft als Hemmnis für die Weiterentwicklung neuer Methoden heraus. Die Automatisierung der Auswertung wird fast eine Notwendigkeit. Es wird ein neues photographisches kodiertes Registriersystem beschrieben, das eine automatische Auswertung ermöglicht und beim Centre d'Essais en Val (CEV) angewendet wird.

WGL-Tagung, Köln, 1960

Conference Paper

französisch

21,0 x 29,7 cm, 8 Seiten

Jahrbuch der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt, 1960; S.196-203; 1960; Braunschweig : Vieweg

NA

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1961