O. Conrad

Zur Nachbildung von Strömungsfeldern mit Hilfe der Elektroanalogie dient gewöhnlich der elektrische Trog oder elektrisch leitendes Papier. Untersuchungen im elektrischen Trog liefern zwar recht genaue Ergebnisse, erfordern aber umfangreiche Meßeinrid1tungen sowie Versuchsvorbereitungen und Meßzeiten, die denen von Windkanalversuchen oft nur wenig nachstehen. In vielen Fällen ist aber ein Fehler in der Geschwindigkeitsbestimmung von 2 bis 3 % zulässig, und diese Meßgenauigkeit kann bei Verwendung von elektrisch leitendem Papier an Stelle des elektrischen Troges erzielt werden. Ein Gerät, das sich auch für die Vermessung von Strömungen mit Zirkulation eignet, wird erläutert. Die Geschwindigkeitsmessung mittels Doppelsonde kann bei Verwendung eines Spannungskonstanthalters auch ohne Kompensation erfolgen, wodurch Meßzeit gespart wird. Hauptfehlerquelle ist die Inhomogenität des leitenden Papiers. Sie wurde bei den hier erhältlichen Papiersorten untersucht und liegt zwischen ± 3 und ± 15 °/o. Zusätzliche Inohmogenität entsteht nach Entfernung von fälschlich aufgebrachtem Silberlack. Die dadurch hervorgerufene Stromlinienverzerrung sowie Möglichkeiten zur Vermeidung oder Abminderung dieses Fehlers werden gezeigt. Leitendes Papier gestattet nur die Nachahmung ebener, nicht aber achsensymmetrischer Strömung. Es wird aber an Hand einer Staupunktströmung nachgewiesen, daß sich die Versuchsergebnisse für ebene Strömung in praktisch wichtigen Fällen näherungsweise auch auf achsensymmetrische Strömung mit gleichen Randbedingungen umrechnen lassen. Als Beispiele werden mit elektrisch leitendem Papier gewonnene Meßergebnisse für einen Kanal und für Schaufelgitter gezeigt.

WGL-Tagung, Köln, 1960

Conference Paper

deutsch

21,0 x 29,7 cm, 8 Seiten

Jahrbuch der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt, 1960; S.183-190; 1960; Braunschweig : Vieweg

NA

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1961