F. Früngel

Die Methode von Weske, Bomelburg und Herzog ist besonders für die Anwendung bei Arbeiten im Windkanal vervollkommnet worden, wobei Funken von 20 bis 50 cm Länge verwendet werden, und zwar mit Hilfe eines Impulstransformators neuer Konstruktion, der Energien bis zu 40 MW bei gesteuerten Frequenzen bis zu 50 000 Hz zuläßt; die Entladung dauert 0,4 bis 1 µsec, die Spannungen reichen bis zu 250 kV. Nach dem neuen System werden strobokingesteuerte aperiodische Funkenentladungen bei 2000 bis 300 000 Entladungen pro Sekunde in die Primärwicklung eines speziellen Impulstransformators geleitet, dessen wesentlicher Bestandteil ein laminierter Eisenblechkern aus Hypermblechen mit Hostaphanisolation ist. Bei einer Spannung von ungefähr 5 kV pro Windung ist der laminierte Hypermblechkern in etwa 0,4 bis 1 µsec auf seinen magnetischen Sättigungswert aufgeladen. Das Ergebnis ist ein steiler Spannungsanstieg in der Sekundärwicklung, der z.B. bei 75 Windungen. eine Leerlaufspannung von 250 kV ergibt. Wegen der kurzen Funkenentladungszeit kann kein Verschmieren der Bilder entstehen, selbst bei Luftströmungen von mehreren Machzahlen. Obwohl die Helligkeit der Funken ausreichend für Hochfrequenzphotographie ist, hat die praktische Erfahrung gezeigt, daß ihre geringe Energie keinerlei thermodynamische Störungen des beobachteten Luftstromes verursacht. Die kleinstmögliche Funkenfrequenz, bei der keine Deionisation auftritt, ist 2000 Hz mit einem Funkenabstand von 1 mm, was einer Luftströmungsgeschwindigkeit von 2 m/sec entspricht, während die maximale Funkenfolge von 300 000 Hz bei 20 mm Funkenabstand einer Luftströmungsgeschwindigkeit von 6 km/sec, d. h. ungefähr der Machzahl 18, entsprechen würde. Mit der Funkenmethode können ebenso die Luftströmungsversetzungen von Explosionen und Detonationsstoßwellen und ihre nachfolgenden Luftwirbelungen aufgezeichnet werden. Mit Hilfe der Farbphotographie und verschiedener Gasarten kann eine Querzuordnung von Strömungsdementen erfolgen.

WGL-Tagung, Köln, 1960

Conference Paper

deutsch

21,0 x 29,7 cm, 8 Seiten

Jahrbuch der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt, 1960; S.175-182; 1960; Braunschweig : Vieweg

NA

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1961