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Titel:

Möglichkeiten des Metallklebens

Autor(en):
A. Matting
Zusammenfassung:
Dem Fügen von Metallen mit Klebstoffen wird aus psychologischen und technischen Gründen noch nicht volles Vertrauen entgegengebracht. Jedoch sind die Möglichkeiten der Metallklebtechnik umfassender, als zunächst angenommen wird. Andererseits müssen ihre Grenzen erkannt und berücksichtigt werden. Das setzt eine weitreichende Kenntnis der Verarbeitungsbedingungen und der mannigfachen Einflußgrößen sowie Erfahrungen über das Betriebsverhalten voraus. Zunächst verlangen die Kunststoffkleber mit ihren von den Metallen abweichenden Eigenschaften erhöhte Beachtung. Geringe Eigenfestigkeit, nichtlineares Spannungs-Dehnungs-Verhalten sowie ein ausgeprägtes Fließvermögen erfordern klebgerechte Konstruktionen. Diese benötigen bei Wahl der höherfesten Warmkleber aufwendige Aushärtevorrichtungen, weshalb kaltaushärtende Bindemittel zu bevorzugen sind. Es gibt bereits Kaltkleber, deren Festigkeit bei geeigneter Vorbereitung an die der Warmkleber heranreicht. Nachteilig wirkt sich die relativ kurze Verarbeitungszeit nach dem Mischen der Komponenten aus. Diese Topfzeit kann jedoch künstlich ohne Folgeschäden durch Unterkühlen auf das Drei- bis Vierfache verlängert werden. Als Folge einer für eine optimale Polymerisation verlängerten Keimbildungszeit stellt sich sogar ein Festigkeitszuwachs von 6% ein. Der Polymerisationsablauf selbst kann mit Hilfe von Ultraschall verfolgt werden. Sehrumpfspannungen nach der Aushärtung sowie Wärmespannungen als Folge unterschiedlicher Ausdehnungskoeffizientert von Kleber und Metall bedingen Eigenspannungen in der Klebfuge, die je nach dem Vorzeichen positiv oder negativ zu den Betriebsspannungen hinzukommen. Die der einfach überlappten Verbindung eigentümliche Spannungsverteilung durch äußere Last ist neben den geometrischen Abmessungen der Fügeteile zeitabhängig. Unterschiedliche Temperaturen verändern den Zustand, indem sie zwar die Zugscherfestigkeit vermindern, den Klebnutzungsgrad jedoch durch Spannungsausgleich erhöhen. Nach erfolgtem Spannungsausgleich über der überlappungslänge ist bei einer Dauerstandbelastung der Zeitpunkt gegeben, zu dem ein Kriechen der Verbindung einsetzt. Mit zunehmender Last nimmt die Lebensdauer rasch ab. Für korrosive Einflüsse, wie natürliche Alterung, Einwirkung von Wasser oder chemischen Agenzien, sind bei der Bemessung von Klebverbindungen weitere Abzüge in Rechnung zu stellen. Erfolgreiche Anwendungen des Metallklebens vor allem im Flugzeugbau sowie in anderen Fertigungszweigen beweisen, daß mit diesem Fügeverfahren sichere und dauerhafte Verbindungen erzielt werden.
Veranstaltung:
WGL-Tagung, Hamburg 1959
Medientyp:
Conference Abstract
Sprache:
deutsch
Format:
A4, 2 Seiten
Veröffentlicht:
Jahrbuch der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt, 1959; S.389-390; 1959; Braunschweig : Vieweg
Preis:
NA
ISBN:
ISSN:
Kommentar:
Klassifikation:
Stichworte zum Inhalt:
werkstoffe
Verfügbarkeit:
Bestellbar
Veröffentlicht:
1960


Dieses Dokument ist Teil einer übergeordneten Publikation:
Jahrbuch der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt 1959