W. Pilz

Im März 1959 wurden drei Höhenforschungsraketen Veronique, Typ AGI, in der Sahara abgeschossen. Die Rakete Veronique wurde von einer deutschen Arbeitsgruppe in enger Zusammenarbeit mit französischen Ingenieuren und Wissenschaftlern in den Jahren 1949 bis 1954 entwickelt und erprobt. Auftraggeber war die Direction des Etudes et des Fabrications d Armement. Mit der Entwicklung und dem Bau der Rakete wurde das Laboratoire des Recherches Balistiques et Aerodynamiques in Vernon beauftragt. Das Gerät Veronique ist eine Flüssigkeitsrakete auf der Basis Salpetersäure und Terpentinöl. Es wurden mehrere Typen des Gerätes entwickelt. Der im Rahmen des Internationalen Geophysikalischen Jahres 1957/58 gebaute Typ AGI hat ein Startgewicht von 1340 kg, einen Startschub von 4 t und erreicht mit einer Nutzlast von 100 kg eine theoretische Gipfelhöhe von 200 km. Das Gerät sollte neben der Untersuchung allgemeiner mit dem Abschuß von Raketen verbundener Probleme der Durchführung von Messungen in der hohen Atmosphäre dienen, wie Vermessung von Druck und Temperatur der Atmosphäre, Windgeschwindigkeit und -richtung in verschiedenen Höhen. Auch die Bildung künstlicher Reflexionsschichten für Radiowellen wurde untersucht. Die Meßwerte wurden teils durch Fernmeßsender auf Bodenstationen übertragen, teils durch optische Vermessung von Natriumdampf, der aus der Rakete ausgestoßen wurde, gewonnen. Die Bahnvermessung erfolgte durch mehrere Gruppen von Kinotheodoliten und durch Radargeräte mit Echoverstärkung. Auf Grund der erzielten guten Ergebnisse wurde das Programm für die Rakete Veronique erweitert: Zur Zeit werden die Möglichkeiten einer zweistufigen Ausführung sowie einer Konzeption größerer Dimension, der "Super-Veronique", geprüft.

WGL-Tagung, Hamburg 1959

Conference Paper

deutsch

A4, 5 Seiten

Jahrbuch der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt, 1959; S.326-330; 1959; Braunschweig : Vieweg

NA

raketen

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1960