A. Busemann

G. I. Taylors periodische Störungen der transsonischen Zirkulation um einen Zylinder (1930) haben als logische Folge die Nichtexistenz der transsonischen Potentialströmung. Dies kann ohne eigentliche Rechnung in drei Schritten abgeleitet werden: (1) Man nehme die zweidimensionale Zirkulation um den Kreis, erlaube der Strömung jedoch für jeden Umlauf ein neues Riemannsches Blatt, um unnötige Schwierigkeiten beim Anschluß zu vermeiden. Auch begrenze man die Strömung durch einen äußeren Kreis, um Energie und Moment der Bewegungsgröße endlich zu lassen. (2) Man ändere die äußere Grenze zu einer Spirale mit sehr geringer Steigung, um durch den erzeugten Druck die Breite des Überschallgebietes am inneren Kreis langsam zum Verschwinden zu bringen. Dadurch erhält man eine Folge von gestörten Zirkulationsströmungen, die mit rasch abnehmender Wellenlänge in die ungestörte reine Unterschallströmung übergehen müssen. (3) Man betrachte die Druckamplituden in dieser Folge: (a) Sollten sie rasch abnehmen und eines natürlichen Todes sterben, so ist die Potentialströmung und damit die Umkehrbarkeit gesichert. In der Umkehrung wachsen jedoch die Druckamplituden so übermäßig, daß sie ohne Grund beginnen können und die Eindeutigkeit der Strömung zerstört würde. (b) Sollten die Druckstörungen nicht von selbst sterben, sondern durch Verdichtungsstöße getötet werden müssen - wie die Wasserwellen in der Brandung am Strande -, so ist zwar die Eindeutigkeit gewahrt, aber das Potential der Strömung würde geopfert. Zwischen Umkehrbarkeit und Nichtumkehrbarkeit ist kein Platz für eine dritte Möglichkeit. Das Ende der Potentialströmung ist daher das geringere übel und entspricht dem tatsächlichen Verlauf, wenn man den Fall numerisch behandelt.

WGL-Tagung, Hamburg 1959

Conference Paper

deutsch

A4, 4 Seiten

Jahrbuch der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt, 1959; S.71-74; 1959; Braunschweig : Vieweg

NA

Das Dokument enthält eine zusätzliche Seite über die anschließende Diskussion

aerodynamik

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1960