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Titel:

Gesichtspunkte für die Entwicklung eines Mess- und Versuchsträgers für die Erforschung der Struktur und der Turbulenz der Strahlströme

Autor(en):
H. Neuber
Zusammenfassung:
Ausgangspunkt des Segelfliegens bildeten Erkenntnisse der Meteorologie, aus denen die Möglichkeit des motorlosen Fluges hervorging. Später hat die außerordentliche Entwicklung des Segelflugs in technischer und fliegerischer Hinsicht dazu geführt, daß dieser der Meteorologie zahlreiche wichtige Erkenntnisse lieferte und, daß das Segelflugzeug bewußt als Hilfsmittel wissenschaftlicher Forschung benutzt wurde. Nachdem durch zahlreiche Flüge erwiesen war, daß im Segelflug auch sehr große Höhen erreicht werden können, lag der Gedanke nahe, das Segelflugzeug auch für die meteorologische Erforschung der großen Höhen heranzuziehen. Wenn auch einzelne hervorragende Flieger Höhen bis zu 11,4 km im normalen Segelflugzeug erreichten (Klöckner), so bildet doch eine Flughöhe von 7 bis 8 km praktisch für die Mehrzahl aller Menschen die Grenze des physisch Erträglichen. Die Bemühungen, Segelflugzeuge mit den technischen Einrichtungen zu versehen, die die Überwindung der physischen Höhen-Leistungsgrenze des Menschen ermöglichen, setzten bereits vor dem letzten Kriege ein (Kracht, DFS), fanden jedoch aus zeitbedingten Gründen erst nach dem Kriege in anderen Ländern ihre Fortsetzung (USA, Frankreich, England). Neuerdings hat sich das Bedürfnis für ein hochfliegendes Forschungssegelflugzeug, das von der physischen Höhen-Leistungsgrenze des Menschen unabhängig ist, noch wesentlich verstärkt. Insbesondere interessiert die Erforschung der Struktur und der Turbulenz der Strahlströme - sowohl in rein wissenschaftlicher Hinsicht als auch im Hinblick auf den zukünftigen Luftverkehr mit Strahltriebwerksflugzeugen, deren normale Flughöhen sich im Bereich der Strahlströme befinden. Die DFS hat sich das Ziel gesetzt, ein Segelflugzeug als Meß- und Versuchsträger für dieses Forschungsziel zu entwickeln. Ein derartiger Versuchsträger ist ein Gebilde, das zahlreichen Forderungen gleichzeitig zu genügen hat, die in ihren Zusammenhängen und in ihren Auswirkungen auf den Gesamtentwurf sorgfältig untersucht werden müssen. Es wird gezeigt, wie, ausgehend von einer in ihrem zeitlichen Ablauf festgelegten Meßaufgabe, auf Grund bestimmter Forderungen für die physiologischen Aufenthaltsbedingungen der Besatzung im Flugzeug, der Bedingung weitgehender Rückwirkungsfreiheit des Flugzeuges auf seine Umgebung (Beeinflussung der Turbulenz u. dgl.) und einer Reihe weiterer Bedingungen ganz bestimmte Entwicklungsgesichtspunkte für die der DFS gestellte Aufgabe der Schaffung eines Versuchs- und Meßträgers für die Erforschung der Struktur und der Turbulenz der Strahlströme aufgestellt werden können. Im einzelnen wird sodann ge7eigt, wie sich diese auf die Bauart, die Abmessungen, die Wahl der aerodynamischen Kenngrößen, das Triebwerk, die Flugleistungen und den praktischen Flugbetrieb auswirken. Abschließend wird an Hand des Projektes P 58-2 der DFS gezeigt, wie sich die verschiedenen vorgenannten Entwurfsgesichtspunkte in einem für die Bauausführung bestimmten Entwurf niederschlagen.
Veranstaltung:
WGL-Tagung, Stuttart, 1958
Medientyp:
Conference Paper
Sprache:
deutsch
Format:
21,0 x 29,7 cm, 6 Seiten
Veröffentlicht:
Jahrbuch der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt 1958; S.220-225; 1958; Braunschweig : Vieweg
Preis:
NA
ISBN:
ISSN:
Kommentar:
Klassifikation:
Stichworte zum Inhalt:
Verfügbarkeit:
Bestellbar
Veröffentlicht:
1959


Dieses Dokument ist Teil einer übergeordneten Publikation:
Jahrbuch der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt 1958