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Titel:

Probleme um das Statoskop, ein Feinbarometer für die Zwecke der Luftbildmessung

Autor(en):
F. Ackermann
Zusammenfassung:
Die Luftbildmessung hat als Arbeitsgrundlage photographische Reihenaufnahmen der Erdoberfläche und steht im Hinblick auf deren Auswertung sowohl instrumententechnisch als auch methodisch vor dem Problem, Lage und Richtung jeder Aufnahme zu bestimmen, d. h. die sogenannte äußere Orientierung der Luftbilder festzuhalten. Man strebt an, die dazu notwendigen Daten (drei Lage- und drei Richtungsangaben) während des Bildfluges direkt zu messen. Als Hilfsmittel kommen dafür in Betracht: Funkortung, barometrische Höhenmessung, Stabilisierung der Kamera, kreiselgestützte Lotanzeige, Horizontaufnahmen oder gar photographische Sonnenortung. Im Rahmen dieser Möglichkeiten und Methoden, deren Leistungsfähigkeit·den Genauigkeitsansprüchen der Luftbildmessung heute erst teilweise genügt, nimmt die Höhenmessung mit Hilfe des Statoskops bezüglich der einfachen Durchführung und guten Genauigkeit eine bevorzugte Stellung ein. Das Statoskop ist ein Feinbarometer zur Messung und Registrierung von Luftdruckänderungen während des Bildfluges, die als Funktion der Flughöhe den Höhenweg des Flugzeuges in der Atmosphäre repräsentieren. Der wesentlichste Teil des hier beschriebenen Statoskops, eine Neuentwicklung der Firma Carl Zeiss, Oberkochen, ist ein Flüssigkeitsmanometer, in· dessen Steigrohr die Höhe der Flüssigkeitssäule ein Maß für den statischen Druck der Atmosphäre bildet. Zur elektrischen Messung der Druckänderungen ist das Steigrohr als Kondensator ausgebildet, dessen Kapazität von der als Dielektrikum wirkenden Flüssigkeit beeinflußt wird. Der Kondensator ist Glied·einer empfindlichen Meßbrücke, die nach vorheriger Nullabstimmung Kapazitätsänderungen sehr genau zu messen erlaubt. Die angestrebte Meßgenauigkeit von etwa 1/20 Torr stellt hohe Anforderungen an die Konstruktion des Gerätes. Z.B. ist eine Temperaturkonstanz von 1/100 °C erforderlich, weshalb der Meßbehälter im Betrieb in Eiswasser getaucht sein muß. Besondere Schwierigkeiten bereitet auch die Wahl der Meßflüssigkeit, die einander widersprechende elektrische und mechanische Eigenschaften in sich vereinigen soll. Die Leistungsfähigkeit des Statoskops wird nicht durch die Konstruktion des Gerätes, sondern durch die physikalischen Eigenschaften der Atmosphäre begrenzt. Die Höhenmessungen beziehen sich ihrer Natur nach auf Flächen gleichen Luftdrucks in der Atmosphäre, die jedoch weder konstante Höhenlage haben, noch zeitlich unveränderlich sind und zudem im einzelnen mannigfachen Störungen unterliegen. Eine weitere, von außen kommende praktische Schwierigkeit bietet die unverfälschte Erfassung des statischen Außendrucks während des Fluges. Trotz aller Einschränkungen bedeutet das Statoskop in der Praxis eine wertvolle Hilfe für die Luftbildmessung, vor allem zur Aufnahme ausgedehnter unvermessener Gebiete. Bei guter Wetterlage lassen sich über Flugstreifen bis zu 300 km Länge im Mittel Höhengenauigkeiten in der Größenordnung von 1 m erreichen. Besonders erfolgversprechend hat sich in jüngster Zeit die Koppelung des Statoskops mit einem Radar-Höhenmesser (radar profile recorder) erwiesen.
Veranstaltung:
WGL-Tagung, Stuttart, 1958
Medientyp:
Conference Paper
Sprache:
deutsch
Format:
21,0 x 29,7 cm, 6 Seiten
Veröffentlicht:
Jahrbuch der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt 1958; S.149-154; 1958; Braunschweig : Vieweg
Preis:
NA
ISBN:
ISSN:
Kommentar:
Klassifikation:
Stichworte zum Inhalt:
Verfügbarkeit:
Bestellbar
Veröffentlicht:
1959


Dieses Dokument ist Teil einer übergeordneten Publikation:
Jahrbuch der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt 1958