W. Pinsker

Elektronische Rechengeräte haben in vielen Zweigen der Luftfahrt heute unersetzliche Funktionen übernommen, die nicht nur die Entwicklung wesentlich beschleunigen, sondern auch wesentliche Ersparnisse ermöglichen. · Die elektronischen Zahlenrechner eignen sich im wesentlichen zur Lösung umfangreicher arithmetischer Aufgaben, insbesondere wenn bei solchen ein bestimmter Rechengang vielmals wiederholt wird. Die Anlagen sind jedoch verhältnismäßig teuer und daher nur für Großbetriebe geeignet. Analog-Rechengeräte eignen sich in der Hauptsache zur Lösung von Differentialgleichungen mit einer unabhängigen Veränderlichen und daher insbesondere für Stabilitätsbetrachtungen. Die nach herkömmlichen Maßstäben außerordentlich große Arbeitskapazität dieser verhältnismäßig billigen Geräte wird an Hand eines Beispiels aus der Flugmechanik illustriert. . Analog-Geräte können mit physikalischen Bauteilen des Flugzeugs zusammengeschaltet werden. Auf diese Weise ist es möglich, am Boden das Arbeiten solcher Komponenten wie Steuerungsmaschinen und Kurssteuerungen im Zusammenwirken mit der Dynamik des Flugzeugs zu untersuchen. Versuche dieser Art entlasten den Flugversuch ganz wesentlich und ermöglichen eine bedeutende Beschleunigung der Entwicklung insbesondere von Servosteuerungsmaschinen. Wird ein Analog-Gerät mit der Attrappe eines Flugzeugführerstandes verbunden, so lassen sich auch Probleme manueller Steuerung am Boden darstellen. Als Schulungsgeräte sind solche Flugsimulatoren heute sowohl bei den Luftverkehrsgesellschaften als auch bei den Luftwaffen vieler Länder in Gebrauch und erweisen sich trotz der hohen Erstkosten als wirtschaftlich. Auch in der Flugzeugentwicklung und -forschung führen sich Flugsimulatoren immer mehr ein. Sie sind imstande, die Flugeigenschaften eines Projekts schon in einem frühen Stadium vorauszusagen. Die überzeugend realistische Darstellung der Flugeindrücke in einem Simulator bietet gewisse Schwierigkeiten. Es wurden Wege gezeigt, befriedigende Lösungen dieser Probleme zu erreichen. Die Arbeit schließt mit der Beschreibung eines Flugeigenschaftssimulators, der z. Z. im Royal Aircraft Establishment in Bedford gebaut wird.

WGL-Tagung, Essen, 1957

Conference Paper

deutsch

21,0 x 29,7 cm, 10 Seiten

Jahrbuch der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt, 1957; S.339-348; 1958; Braunschweig : Vieweg

NA

Das Dokument enthält eine zusätzliche Seite über die anschließende Diskussion

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1958