R. Eppler

Bei Druckverteilungsmessungen, welche an einem neuartigen Laminarprofil in der Aerodynamischen Versuchsanstalt Göttingen (A VA) durchgeführt werden, stellte sich heraus, daß die turbulente Grenzschicht in einigen Fällen viel länger haftet, als es die Grenzschichttheorie angibt. Diese Tatsache würde verlangen, daß man den Bereich des Formparameters, in welchem die Ablösung liegt, wesentlich erweitert. Da dieser Bereich ohnehin schon unangenehme Unsicherheiten enthält, muß nach neuen Wegen gesucht werden. Außer der weiteren Untersuchung der turbulenten Grenzschicht bieten neuere Ergebnisse der Totwassertheorie wertvolle Ansatzpunkte. Es wird gezeigt, daß die Grenzschichttheorie allein die Ablösungsstelle nicht definieren kann, daß vielmehr noch eine weitere Gesetzmäßigkeit vorausgesetzt werden muß, welche etwa die Nachlaufmenge in Abhängigkeit von der Form der abgelösten Strömung bestimmt. Unter Voraussetzung eines derartigen Gesetzes kann zusätzlich zur grenzschichttheoretischen Ablösung eine andere definiert werden, die nur durch eine Minimaleigenschaft der Totwasserströmungen festgelegt ist, und die unter Umständen vor der grenzschichttheoretischen Ablösung der turbulenten Grenzschicht liegt. Diese Ablösungsform, die beispielsweise bei der gewöhnlichen überkritischen Strömung um den Kreiszylinder genau auftritt, könnte Unstimmigkeiten in der Grenzschichtberechnung hinsichtlich der turbulenten Ablösung erklären. Allerdings sind sichere Aussagen erst möglich, wenn die Art der Ablösung und die Totwasserbildung bei den Experimenten mehr berücksichtigt werden.

WGL-Tagung, Essen, 1957

Conference Paper

deutsch

21,0 x 29,7 cm, 8 Seiten

Jahrbuch der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt, 1957; S.238-245; 1958; Braunschweig : Vieweg

NA

Das Dokument enthält 2 zusätzliche Seiten über die anschließende Diskussion

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1958