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Titel:

Beiträge zu Nachwuchs- und Ausbildungsfragen aus den Erfahrungen bei der Flugzeugführerauslese

Autor(en):
K. Steininger
Zusammenfassung:
Der schnelle technische Fortschritt läuft der langsameren kulturellen, sittlichen und psychischen Anpassungsfähigkeit des Menschen voraus und hat einen Vorsprung erreicht, der Rücksicht sowohl bei der Entwicklung des technischen Gerätes als auch bei der Auslese des fliegenden Personals verlangt. Letzteres bedeutet, daß die Maßstäbe bei der Auslese des fliegenden Personals dem hohen Niveau der technischen Entwicklung angepaßt und dementsprechend streng sein müssen. Das Ergebnis ist, daß von allen seit zwei Jahren bei der Deutschen Lufthansa untersuchten Bewerbern nur 36% für geeignet befunden werden konnten. Von den für die Luftwaffe untersuchten Bewerbern wurden 44% zum Flugzeugführer geeignet befunden. Nur wenige Bewerber bringen eine natürliche Beziehung zur Luftfahrt bzw. eine entsprechende, organisch entwickelte, gesunde Einstellung zum Fliegerberuf mit. Viele Bewerber erblicken in diesem Berufswunsch nicht eine Aufgabe, sondern greifen zu ihm als eine Ausflucht aus der Flüchtigkeit und Leere eines bisher interessen- und bindungsarmen Daseins. Es fällt das Mißverhältnis zwischen ihrer Wunschvorstellung vom Fliegerberuf und dessen tatsächlichem Anforderungsbild auf. Der in jeder Sparte erhebliche Nachwuchsbedarf kann nur dann zufriedenstellend mit geeigneten Bewerbern gedeckt werden, wenn auf breiter Basis der Länder und des Bundes das Interesse der Jugend geweckt und ihre Ausbildung zum Sport- bzw. Segelflieger gefördert wird. Für eine erfolgreiche Ausbildung ist die Schulmethode und das System ebenso wichtig wie die Auslese. Sie erfordert besondere Maßnahmen zur Erhöhung der Flugsicherheit und Minderung der Flugunfälle besonders im Bereich der Sportluftfahrt. Diese bestehen vor allem in der Begründung einer allgemeinen Flugpädagogik, die in allen Fliegerschulen den annähernd gleichen Stand der Ausbildung sichern soll. Material dazu liefern die reichen Erfahrungen der Fliegerschulen und deren Fluglehrer, die bisher nicht genügend systematisch verarbeitet worden sind. Ferner bietet die Unfallforschung eine völlig unausgeschöpfte Fundgrube, welche deutlich erweisen würde, wo die hauptsächlichen Fehlerquellen der Auslese und Ausbildung liegen.
Veranstaltung:
WGL-Tagung, Essen, 1957
Medientyp:
Conference Paper
Sprache:
deutsch
Format:
21,0 x 29,7 cm, 6 Seiten
Veröffentlicht:
Jahrbuch der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt, 1957; S.166-171; 1958; Braunschweig : Vieweg
Preis:
NA
ISBN:
ISSN:
Kommentar:
Klassifikation:
Stichworte zum Inhalt:
Verfügbarkeit:
Bestellbar
Veröffentlicht:
1958


Dieses Dokument ist Teil einer übergeordneten Publikation:
Jahrbuch der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt 1957