H.J. Schröder

Im modernen Turbomaschinenbau spielen Drallverteilungen, die vom Potentialwirbel abweichen, eine immer mehr zunehmende Rolle. Es ist bekannt, daß bei derartigen Strömungen die Axialgeschwindigkeit nicht mehr über de:rp. Radius konstant ist und daß in der Nähe der Gitter radiale Geschwindigkeitskomponenten auftreten. Bei der Berechnung derartiger Strömungen hat man bisher die Wahl zwischen Methoden, die infolge ihres großen mathematischen Aufwandes für die praktische Anwendung ausscheiden, und solchen, die sich nur auf ganz spezielle Drallverteilungen und Gitteranordnungen beziehen. Die hier geschilderte Näherungslösung ergibt dagegen mit relativ einfachen Mitteln eine anschauliche Vorstellung vom Verlauf der Strömung und ein rationelles Auslegungsverfahren für Turbomaschinen, das weitgehende Freiheit in der Wahl des Drallschemas läßt. Auf ein gerades bandförmiges Gitter mit einer kontinuierlichen, linear über die Bandbreite verteilten Wirbelbelegung, das sich in einem ebenen Kanal befindet, wird die PrandtlGlauertsche Theorie des Tragflügels endlicher Spannweite sinngemäß angewendet. Daraus ergeben sich die Komponenten der induzierten Geschwindigkeit in jedem Punkt des Kanals. Mit Hilfe einer Näherungsgleichung werden diese Ergebnisse auf das einzelne rotationssymmetrische Gitter und schließlich auf den Eintrittsteil eines vielstufigen Axialverdichters übertragen. Die Nachrechnung eines von Chung-Hua Wu behandelten Beispiels zeigt, daß das hier angegebene Verfahren bei geringem Aufwand eine gute Treffsicherheit erzielt.

WGL-Tagung, Augsburg, 1955

Conference Paper

deutsch

21,0 x 29,7 cm, 10 Seiten

Jahrbuch der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt, 1955; S.214-223; 1955; Braunschweig : Vieweg

NA

Bestellbar

1956