K. Schindel

Ausgehend von der entwicklungsgeschichtlichen Betrachtung der passiven Bewegungen wird geschildert, wie das Vegetativum des Menschen mit der Entwicklung des modernen technischen Lebens, insbesondere des Verkehrs, nicht Schritt halten kann und mit Krankheitszeichen reagiert. Diese Zeichen werden geschildert. Als Reize, die zu Luftkrankheit führen, werden Beschleunigungen herausgestellt, die unseren Körper treffen. Der wichtigste Reizempfänger ist das Vestibularorgan des inneren Ohres. Dazu kommen bedingte Reflexe, wobei der Luftfahrt mitunter nurmehr die Bedeutung der seinerzeitigen Bahnung dieser Mechanismen zukommt. Als Störungszentrum wird das Gebiet des Zwischenhirns erkannt. Da das Wesentliche der Luftkrankheit die Störung des Vegetativums ist, wird die Gesamtpersönlichkeit bei der Luftreise näher betrachtet. Daraus ergeben sich Folgen für die Auswahl des fliegenden Personals. Bei der heutigen Ausdehnung des Luftreiseverkehrs braucht aber jeder Arzt das nötige Wissen über die Luftkrankheit, um seine Patienten hinsichtlich Luftreisen richtig zu beraten. Die Bedeutung der Erwartung, der Untätigkeit und des Zwanges, besonders aber auch der Angst für das Auftreten der Luftkrankheit werden besonders betont. Bei der Prophylaxe und der Therapie der Luftkrankheit werden die pharmazeutischen Präparate behandelt. Besonders wird auf die Hibernationsmittel und auf Vitamin B 6 eingegangen. Das Ziel der Bestrebungen bleibt es, von den Fluggästen das Unbehagen während der Luftreise fernzuhalten.

WGL-Tagung, Duisburg, 1954

Conference Paper

deutsch

21,0 x 29,7 cm, 6 Seiten

Jahrbuch der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt, 1954; S.178-183; 1954; Braunschweig : Vieweg

NA

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1955