W. Tollmien

In dem vorstehenden Vortrag wird über das Verhalten gasförmiger Grenzschichten gegen gewisse Störungen berichtet. Die erste Art der betrachteten Störungen wird dadurch erzeugt, daß eine Kompressionswelle von der Natur eines Verdichtungsstoßes in die Grenzschicht hineingeworfen wird. Die experimentellen Ergebnisse von F. W. Barry, A. H. Shapiro and E. P. Neumann sowie die von H. W. Liepmann, A. Roshko and S. Dhawan aus dem Jahre 1951 und schließlich die Göttinger Messungen von G. Zebel aus dem Jahre 1953 werden mit einer neuen, in Göttingen entwickelten Theorie von E. A. Müller aus demselben Jahre verglichen. Im Falle einer turbulenten Grenzschicht ergibt sich vollkommene Übereinstimmung. Bei einer laminaren Grenzschicht treten gewisse systematische Abweichungen auf, für die qualitative Erklärungen sich anbieten. Bei einer zweiten Art von Störungen wird die Grenzschicht durch fortschreitende ebene Wellen beeinflußt gedacht. Die Übertragung der bekannten und erfolgreichen asymptotischen Stabilitätstheorie, die für Grenzschichten mit konstanter Dichte von dem Vortragenden aufgestellt ist, wurde hauptsächlich von amerikanischen Forschern vorgenommen, insbesondere von L. Lees und E. R. van Driest, deren Ergebnisse mit Freiflugversuchen an V-2-Raketen von W. W. Fischer and R. H. Norris verglichen werden.

WGL-Tagung, Göttingen, 1953

Conference Paper

deutsch

21,0 x 29,7 cm, 10 Seiten

Jahrbuch der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt 1953; S.215-224; Braunschweig : Vieweg; 1954

NA

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1954