E.A. Eichelbrenner

Aus dem bekannten System der Gleichungen für die laminare kompressible Grenzschicht werden durch eine der Croccoschen verwandte Transformation zwei Gleichungen gebildet. Dadurch wird das vorher parabolische System zweiter Ordnung zu einem System erster Ordnung; dies System läßt eine lokale Integration zu, wenn eine örtlich gültige Näherung für die Temperatur als Funktion der Geschwindigkeitsverteilung in der Grenzschicht gefunden werden kann. Eine solche im allgemeinen ausreichende Näherung wird durch das Temperaturprofil an der Platte mit den entsprechenden Werten an der Wand bzw. in der Außenströmung gegeben. Wesentlich geht dabei die Lauflänge der Grenzschicht bis zu der betrachteten Stelle ein. Außer einer einfachen Berechnung der laminaren Grenzschicht, bei der man sich auf die Betrachtung der gewünschten Stelle beschränken kann, ergibt sich dadurch ein Resultat von allgemeiner Bedeutung: Der "unhistorische" Charakter der laminaren Grenzschicht, gekennzeichnet durch die weitgehende Unabhängigkeit von den Anfangsbedingungen des parabolischen Ausgangssystems. Dabei verlieren die an der Profilvorderkante ohnehin nur auf Grund einer an sich unzulässigen Extrapolation gültigen Grenzschichtgleichungen in der Umgebung dieser kritischen Stelle jeden Sinn, da es nach experimentellen Untersuchungen z. B. von Guienne und Bouniol nicht sicher ist, daß der effektive Beginn der Grenzschicht mit dem des Hindernisses zusammenfällt. Insbesondere hinter abgelösten Stößen ergibt sich so die Notwendigkeit, neue Wege zur Berechnung der Strömung in der Nähe der Profilvorderkante zu suchen.

WGL-Tagung, Göttingen, 1953

Conference Paper

deutsch

21,0 x 29,7 cm, 6 Seiten

Jahrbuch der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt 1953; S.123-128; Braunschweig : Vieweg; 1954

NA

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1954