DGLR-Publikationsdatenbank - Detailansicht

Titel:

Absaugung in der Flugtechnik unter besonderer Berücksichtigung des Forschungsstandes in Deutschland bis zum Jahre 1945

Autor(en):
B. Regenscheit
Zusammenfassung:
Das Absaugen kann für drei Zwecke verwendet werden: 1. Um eine Strömungstrennung zu verhindern. 2. Um die Grenzschicht laminar zu halten. 3. Den potenziellen Fluss beeinflussen. Bisher befassen sich die meisten experimentellen Untersuchungen zum Saugen mit der Verhinderung der Strömungstrennung insbesondere an Flügeln. Die Messungen von O. Schrenk sind bekannt. Er untersuchte sehr dicke Flügel und Flügel mit Klappen. Seine Untersuchungen an Klappenflügeln wurden durch systematische Messungen des Einflusses von Schaufelblattdicke, Schaufelblattsturz und Klappentiefe ergänzt. Für einen Flügel ohne Klappe bestimmte A. Walz die optimale Position des Schlitzes. Die Messungen wurden auf einem Flügel mit und ohne geteilte Klappe durchgeführt. Die Möglichkeit, den Flügelwiderstand durch Verhinderung des vorzeitigen Wechsels von laminarer zu turbulenter Strömung kleiner zu machen, wurde theoretisch gezeigt und experimentell bestätigt. Erstens kann durch Auswahl eines geeigneten Schaufelblatts (Laminar-Flow-Schaufelblatt) die Trennung der Strömung verzögert werden. Weiterhin ist es durch Absaugen möglich, eine laminare Grenzschicht bis zur Hinterkante des Tragflügels aufrechtzuerhalten. Ein Teil der laminaren Grenzschicht muss in den Flügel gesaugt werden, bevor er sich in eine turbulente Strömungsform verwandelt. Somit wird der Übergangspunkt weiter stromabwärts entfernt. Durch wiederholtes Absaugen (Pfenniger) kann eine nahezu ideale laminare Strömung erzielt werden. Die große Anzahl von Schlitzen wurde heutzutage durch eine poröse Oberfläche ersetzt. Durch die geeignete Wahl des Lochdurchmessers, der Lochzahl und der Lochverteilung ist es möglich, gute Saugergebnisse bei geringem Konstruktionsaufwand zu erzielen. Um den möglichen Durchfluss zu beeinflussen, wird hauptsächlich an der Hinterkante gesaugt. Hier ist es möglich, den Auftrieb zu erhöhen, ohne den Anstellwinkel zu vergrößern oder ohne die Auslenkung einer Klappe. Die Lebensdauer des Flügels wird nur durch Ändern der Saugmenge geändert. Kleine Saugmengen (cQ = 0,01) ermöglichen Auftriebsänderungen im Bereich von ca = 0,7-0,9. In Kombination mit einer geteilten Klappe kann ein Flügel mit Hinterkantenabsaugung ca = 3 erreichen, bei CQ = 0,01. Für sehr große Saugmengen (cQ = 0,3) werden unerwartet große Auftriebskoeffizienten erhalten (cQ> = 12). Mit Hilfe der Hinterkantenabsaugung kann auch der Flügelwiderstand verringert werden, da der Druckwiderstand teilweise ausgeglichen wird. Die Saugkraft, die erforderlich ist, um den Luftwiderstand zu verringern, ist gering, da an der Hinterkante ein Überdruck herrscht. Verglichen mit der Saugleistung zur Aufrechterhaltung der Laminarströmung können bei gleicher Saugleistung größere Luftmengen angesaugt werden. Diese Tatsache macht die Hinterkantenabsaugung für die automaitische Absaugung geeignet. Messungen mit automatischer Absaugung haben gezeigt, dass eine echte Widerstandsreduzierung möglich ist. Bei diesen Messungen wurde der Unterdruck, der an den Flügelspitzen durch die Flügelspitzenwirbel erzeugt wird, zum Absaugen verwendet.
Veranstaltung:
Luftwissenschaftliche Tagung, Braunschweig, 1952
Medientyp:
Conference Paper
Sprache:
deutsch
Format:
21,0 x 29,7 cm, 10 Seiten
Veröffentlicht:
Jahrbuch der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt, 1952; S.55-64; 1952; Braunschweig : Vieweg
Preis:
NA
ISBN:
ISSN:
Kommentar:
Klassifikation:
Stichworte zum Inhalt:
Verfügbarkeit:
Bestellbar
Veröffentlicht:
1953


Dieses Dokument ist Teil einer übergeordneten Publikation:
Jahrbuch der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt, 1952