U. Apel

Die im Herbst 1987 getroffene Entscheidung über die weitere Durchführung sowie Beteiligung der Bundesrepublik an den europäischen Raumfahrtprojekten "Ariane 5", "Columbus" und "Hermes" war Anlaß für eine Projektgruppe an der TU Berlin, im Frühjahr/Sommer 1987 eine Studie über ein langfristiges westeuropäisches Raumfahrtprogramm durchzuführen. Im Rahmen dieser Studie, die in Form einer projektorientierten Lehrveranstaltung mit 15 Studenten ablief, wurden ausgehend von einem 1975 an der TU Berlin entwickelten Planungsverfahren für sektorale Programme drei Entwürfe für ein langfristiges Raumfahrtprogramm erstellt. Dabei wurde zunächst der Raumfahrtsektor Westeuropas in einer Zustandsanalyse untersucht und daraus Kriterien für die Programmgestaltung gewonnen. Mit Hilfe dieser Kriterien wurden dann auf der Basis unterschiedlicher Ressourcenprognosen drei Programmalternativen erstellt und mittels einer Nutzwertanalyse verglichen. Es zeigte sich, daß die Programmgestaltung sehr stark durch Zeitinterdependenzen der Projekte und die maximalen jährlichen Ressourcen beeinflußt werden. Große Programme lassen einen deutlich höheren Nutzen erwarten als kleine, ihr Kosten-/Nutzen-Verhältnis liegt aber ungünstiger, was vor allem auf den langen Zeitverzug zwischen Investition und Nutzenrückfluß bei Raumfahrtgroßprojekten zurückzuführen ist. Anhand der typischen Programmentwürfe konnten einige Empfehlungen bezüglich der zukünftigen Raumfahrtprogrammgestaltung in Europa gewonnen und die methodischen Probleme dabei aufgezeigt werden.

Tagung der DGLR-Fachgruppe 1 Systemtechnik, Ottobrunn, 1988

Conference Paper

deutsch

21,0 x 29,7 cm, 12 Seiten

DGLR-Bericht, 1988, 1988-03, Systemtechnik heute - Theorie und Praxis; S.75-86; 1988; Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt - Lilienthal-Oberth e.V., Bonn

NA

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1988